Barlach ging 1891 an die Dresdener Akademie, wurde Meisterschüler
von R. Dietz, war dann zweimal ( 1895-96 und 1897 zu Studienzwecken in
Paris, darauf mehrere Jahre in Berlin (1899-1901) und Wedel (1901-04),
wurde Lehrer der Keramikfachschule in Höhr {Westerwald). Entscheidende
Eindrücke empfing er in Rußland ( 1906). Nach seinem Aufenthalt
in Florenz ( 1909) fand er in Güstrow seinen endgültigen Wohnsitz.
Im Febr. 1933 wurde er Mitglied des Ordens >Pour le merite<; fast gleichzeitig
wurde B. durch die nat.-soz. Machthaber als Vertreter entarteter Kunst
verfemt und ein teil seines Werkes vernichtet, der andere aus Kirchen und
Museen entfernt und eingelagert. Das 1962 von H. F. Reemtsma gestiftete
und von W. Kallmoren errichtete E.-B.-Haus in Hamburg birgt die von dem
Stifter gesammelten Werke Barlachs. B. gelangte zu einem eigenen Stil von
großer Ausdruckskraft. Seine Werke, bes. die Bildwerke in Holz, bringen
in streng geschlossener Form die Erdgebundenheit alles Menschlichen zum
Ausdruck. Oft stellte er Menschen aus dem russischen Volke dar. Als Graphiker
schuf er Holzschnitte und Lithographien. z.T. zu eigenen Dichtungen. B.
schrieb sieben Dramen, zwei unvollendete Romane und zahlreiche kleinere
autobiographische Schriften. Eines seiner Grundmotive ist die Frage nach
dem Sinn von Vater- und Sohnschaft, auch in der metaphysischen und theologischen
Bedeutung des Problems; Grundfigur ist der nach innen schauende und lauschende,
wandernde Mensch. Das >Expressive< seines dunklen, bilderreichen Stils
liegt in der fugen- . haften Behandlung, in der nachdrücklichen .
Variierung des einmal Gesagten.
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