Kirchner, Ernst Ludwig
Maler und Graphiker
geboren: 6.5.1880 in Aschaffenburg, gestorben: 15.6.1938 in Davos
Ernst Ludwig Kirchner war die stärkste und führende künstlerische
Kraft unter den vier Architekturstudenten, die 1904 ihr Studium an der
Technischen Hochschule in Dresden aufgaben, um sich der Malerei zuzuwenden.
Kirchner hatte bereits 1903 ein zweisemestriges Studium an den "Lehr-und
Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst" in München absolviert.
Seine Freunde Fritz Pleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff waren
Autodidakten. Um ihre künstlerischen Vorstellungen besser verwirklichen
zu können, gründeten sie 1905 in Dresden die Künstlergemeinschaft
"Brücke". Kirchner war der Sohn eines Papierfachmannes, der 1889 als
Professor an die Gewerbeakademie in Breslau berufen wurde. Von großmütterlicher
Seite her floß französisches Blut in Ernst Ludwigs Adern; deshalb
wählte er das Pseudonym "Louis de Marsalle", unter dem er sich später
wiederholt in Zeitschriften zu künstlerischen Problemen äußerte.
Durch den Vater wurde Kirchner früh mit der Technik des Holzschnittes
bekannt gemacht. Als 18jähriger besuchte er Nürnberg; dort erhielt
er die für sein Leben entscheidenden Eindrücke aus der Begegnung
mit graphischen Werk Albrecht Dürers. 1900 bezog Kirchner die Technische
Hochschule in Dresden, um Architektur zu studieren. Nach dem Vorexamen
ging er 1903 zu einem Zwischenstudium als Maler nach München, wo ihn
seine Lehrer Wilhelm von Debschitz und Hermann Obrist im Sinne des Jugendstiles
beeinflußten. Aus der Graphik Dürers erhielten sie Anregungen
zur Erneuerung der Holzschnittkunst, die besonders in Kirchners Schaffen
eine wesentliche Rolle spielte. Aus der Sicht der Nachwelt wirkt sein Werk
trotz mannigfacher Stilwandlungen wie eine geschlossene, unteilbare Einheit.
Es ist neben dem Oeuvre Max Pechsteins das bedeutendste bleibende Zeugnis
des deutschen Expressionismus.
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