Joan Miró
Maler und Graphiker
geboren: 20.4.1893 in Montroig bei Barcelona, gestorben: 25.12.1983 in
Palma de Mallorca.
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Mit 14 Jahren begann Miró sein Kunststudium in Barcelona an der
Kunstschule, wo er drei Jahre blieb. Besonders stark wurde er von seinem
Lehrer Modesto Urgell (1839-1919) beeindruckt. 1910 verließ er die
Schule. 1912 trat er in die Akademie Gali in Barcelona ein wo er bis 1915
blieb. Danach begann Miró selbständig zu malen. Miró
zeigte sich schon während seines Studiums in Barcelona stark von der
zeitgenössischen Malerei Frankreichs beeindruckt. Seit seiner Über-
siedlung nach Paris 1919 übten besonders Picasso und Matisse Einflüsse
auf ihn aus. Seine weitere Entwicklung vollzog sich durch den Einfluß
von Arp und Klee; ferner war das Erlebnis des Surrealismus entscheidend.
Die Bedeutung der Träume war ein wesentlicher Bestandteil der surrealistischen
Doktrin. 1925 malte er bereits in einer völlig anderen Manier. Seine
neuen Arbeiten zeigen nur noch spärliche malerisch aufgefaßte
Formen, die gewöhnlich in hohem Grade abstrakt sind. 1928 kehrte Miró
zu einer strenger verstandenen und klarer bestimmten Malweise zurück.
Seine Arbeiten der 30er Jahre, die Zeit des Spanischen Bürgerkrieges,
lassen die frühere Heiterkeit und Unschuld fehlen, an deren Stellen
nun Angst und Aggression treten. Die Bilder aus jener Zeit sind durch eine
Atmosphäre des Metamorphismus charakterisiert. 1938 zieht Miró
von Paris nach Varengeville-sur-Mer und dann nach Palma de Mallorca. Aus
einem neuen Interesse für Musik entstand die Gouachenreihe "Konstellationen".
Mit diesen Werken, die zu seinen besten zählen, kennzeichnet eine
große Zahl kleiner abstrakter und symbolischer Formen, die von dünnen
Linien eingefaßt sind. Miró eröffnete eine neue Phase
seiner Kunst; formale Leichtigkeit und dekorative Möglichkeit spielen
seitdem eine Hauptrolle. " Es kommt vor ", schrieb Miró einmal,
" daß ich meine Bilder mit poetischen Sätzen illustriere und
umgekehrt - gingen nicht auch die Chinesen, diese Grandseigneurs des Geistes
so vor? ". Mirós Bildpoesie ist eine "poésie ininterrompue",
eine fortwährende Dichtung, wie Mirós Freund Eluard eines seiner
Gedichte genannt hat. Seine Bilder sind ebenfalls Zauberbilder, ihre Inhalte
stellen keine "Ausschnitte", "Szenen" oder "ein Stück Natur, gesehen
durch ein Temperament" dar. "Um uns schauen zu lassen", sagt Picon von
den Dichtungen Eluards, bedarf der Poet nicht immer des bildlichen Ausdrucks:
schon durch die einfachste Aneinanderreihung leuchtet Ding um Ding auf,
wie gebadet im Glanz des eigenen Taus". Das trifft auch auf die Malerei
Mirós zu.
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