Roy Lichtenstein
Maler und Graphiker
geboren: 1923 New York, gestorben: 1997
Der Maler, Graphiker und Bildhauer Roy Lichtenstein gehört zu den
Hauptvertretern der Pop Art in den USA. Er bezieht seine Ideen und Motive
aus der Gebrauchsgraphik, aus Comic strips, Zeitungsreklamen, Konsumartikeln
und Werbung. 1939 studiert er an der Art Students League in New York bei
Reginald Marsh, 1940-1943 und 1946-1949 an der Ohio State University in
Columbus, wo er mit dem Master of Art abschließt. Dazwischen leistet
er seinen Militärdienst in Europa ab. 1949-1951 unterrichtet er an
der Ohio State University, 1957-1960 als Assistant Professor an der State
Unversity of New York in Oswego, 1960-1963 am Douglas College of Rutgers
University, New York. 1951 hat Lichtenstein seine erste Einzelausstellung
in der Carlebach Gallery, New York. Danach hat er zahlreiche Ausstellungen
in den USA und in Europa und beteiligt sich seit 1962 an fast allen wichtigen
internationalen Gruppenausstellungen der Pop Art und des Neuen Realismus
und unter anderem auch 1966, 1968 und 1970 an der Biennale in Venedig und
1968 und 1977 an der ·Documenta~ in Kassel. Lichtenstein arbeitet
zunächst als freiberuflicher Graphiker in Cleveland und malt Bilder
in einem am Kubismus orientierten Stil. In den fünfziger Jahren geht
er zum Stil des Abstrakten Expressionismus über und fertigt auch Karikaturen.
Seit 1960 beschäftigt er sich unter Einfluß von Kaprow und Oldenburg
- Erfinder der unter dem Begriff "Happening" in die Kunstgeschichte eingegangenen
MultiMedia-Veranstaltungen- mit der Umsetzung charakteristischer Züge
der kommerziellen Graphik und Werbung in das Medium der Malerei. Er nimmt
banale Vorlagen aus Comics, Anzeigen für einfache Gebrauchsgegenstände,
trennt die Abbildungen voneinander, beschneidet sie und setzt sie neu zusammen.
Gleichzeitig imitiert er das Druckverfahren, indem er Rasterpunkte in Grundfarben
vergrößert und auf ein weißes Feld setzt. Die Trivialität
der Motive und der distanzierte Umgang mit ihnen können als Reaktion
auf die Subjektivität und Verinnerlichung des Abstrakten Expressionismus
gesehen werden. Seit l962 nimmt er auch Werke bekannter Künstler (Monet,
Picasso, Mondrian) als Vorwurf und versucht durch Integration von Bildzitaten
die Austauschbarkeit von etablierter Kunst und Massenkultur ironisch vorzuführen.
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